Samuel Hahnemann

Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843)

Samuel_Hahnemann_1841



Die Entdeckung und Entwicklung der Homöopathie

Als praktizierender Arzt suchte Hahnemann schon bald fieberhaft nach Alternativen zu den oft grausigen und unnützen Rosskuren der Allopathie seiner Zeit. Obwohl seine Praxis gut besucht war, legte er aus Frustration über die Unzulänglichkeiten der damaligen Methoden sogar zeitweise seinen Beruf als Arzt nieder und widmete sich ganz der Übersetzung medizinischer Schriften, um seine vielköpfige Familie zu ernähren. Bei einer dieser Übersetzungen - Hahnemann beherrschte fünf Sprachen - stieß er auf Ungereimtheiten bezüglich des damals weit verbreiteten Anti-Malaria-Mittels Chinarinde. Um die nicht schlüssige Behauptung des Autors zu überprüfen, die Wirksamkeit der China gegen Malaria ginge auf einen Magen stärkenden Effekt zurück, unternahm Hahnemann seinen berühmten Chinarindenversuch, der heute allgemein als Urknall der Homöopathie angesehen wird (1790): 

Er nahm, völlig gesund, über mehrere Tage hinweg "zweimal täglich ein Stückchen Chinarinde ein, worauf er jeweils für einige Stunden die typischen Symptome eines Malariakranken entwickelte. Ließ er die Einnahme sein, bildeten sich seine Symptome wieder zurück. 
Das Ähnlichkeitsprinzip war (wieder)entdeckt! 

Sein Forscherdrang war geweckt, er und seine Schüler prüften im Laufe seines langen Lebens zahlreiche verschiedene Arzneien und notierten die beobachteten Symptome akribisch. Bis heute werden von Homöopathen auf der ganzen Welt solche Arzneimittelprüfungen durchgeführt. 

Hahnemann, ein überaus genauer Beobachter und höchst sorgfältiger Mensch, entwickelte seine neue Methode ständig weiter und verfeinerte sie. Er verdünnte und verschüttelte bzw. verrieb seine Arzneien stufenweise und ihre Wirkung wurde nicht schwächer, sondern kräftiger und feiner. Diesen Vorgang, der die Kräfte der Ausgangsstoffe erst entfaltet, nannte er Potenzieren oder Dynamisieren. So konnte er auch hochgiftige Substanzen wie Arsen und die Tollkirsche (Belladonna) ohne schädliche Nebenwirkungen zur Heilung einsetzen. 

Inzwischen kennen wir hunderte geprüfte homöopathische Arzneien. Sie stammen meist aus dem Pflanzen-, Tier- oder Mineralienreich. 

Hahnemann schrieb neben einigen anderen Werken das "Organon der Heilkunst", welches er zeitlebens überarbeitete und ergänzte.



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